Wenn einem seine eigenen Charaktereigenschaften auf einmal völlig fremd und wie vom anderen Stern erscheinen, oder man an sich Seiten entdeckt, die man noch nicht mal erahnt hätte, dann ist es Zeit, sich zu fragen, woran das liegt.
Im Leben nicht hätte ich von mir gedacht, dass ich so eine alte Zauderin bin. Stein und Bein hätte ich bei meiner Küchenmaschine geschworen, dass ich die ungekrönte Königin der Entscheidungsfindung und des Entscheidungen Treffens bin und nun so was. Beim kleinsten Gedanken an all das Neuland, was mich erwartet, schießt mir das Wasser in die Augen und ich brauch fast mein Riechfläschchen, um wieder zu mir zu kommen. Dann mahne ich mich selbst zur Geordnetheit – ich bin ja sonst keine Heulsuse – und versuche per Introspektion der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei frage ich mich, was mich mehr überrascht – die reine Tatsache, dass ich gerade mit mir und den Entscheidungen zaudere oder der Fakt, dass ich mich in meiner Selbsteinschätzung so getäuscht haben soll. Darauf einen Armagnac und ein paar Kapernäpfel! Auch ein fruchtig scharfer Erdbeer-Pimpinelle-Salat auf hausgemachtem Faisselle vermag zu helfen.
Wenn man sich eingerichtet hat, mit sich, im Leben, an einem Ort, dann hat das etwas Gutes. Alles ist hübsch verlässlich, überschaubar, birgt wenig Gefahren, fordert nicht zu sehr heraus. Es ist wie in einem wohligen Kokon, in den man sich warm hineinkuschelt und alle Viere gerade sein lässt. Doch das ist eben nur die halbe Wahrheit. Zu viel des Guten und es wird langweilig, öde, man wird träge, faul und kann sich selbst nur noch wenig überraschen – dann ist es Zeit, um die Notbremse zu ziehen und die Ausweitung der Komfortzone auszurufen!
Das bedeutet in erster Linie – und so geht es mir gerade mit mir, mit uns, mit dem Leben und den Erwartungen an selbiges – Unsicherheit, massig Neuland, Unvorhersehbarkeit und ein kleines bisschen ein dicker Brocken Angst. Tröstlich ist mir, dass es wahrscheinlich den meisten von uns so geht und tröstlich ist auch, dass es eine freie Entscheidung ist, etwas Neues zu wagen.
Wenn Wehmut und Abschiedsschmerz an mir nagen, dann gesteh ich mir das einfach mal zu und freue mich andererseits auf das, was kommt, ohne genau zu wissen, was es ist. Mir scheint, das ist eben auch das Leben, das gehört zum Wandel dazu, das muss so sein. In jedem Ende wohnt ein Anfang und ich erwarte einfach viel von mir und vom Leben und ich will es anpacken. In mein Wunsch-Ziel-Kursbuch für dieses Jahr habe ich’s geschrieben – ich will mich bewegen, etwas bewegen, andere bewegen und auch bewegt sein. Herzlich willkommen – Bewegung!
Und so habe ich meine Komfortzone zunächst mal in der vertrauten Küche ausgeweitet, die auch bald eine andere sein wird. Ein hausgemachter Faisselle, eine Art besonders cremiger Frischkäse mit Quark-Einschlag, stand schon längst auf dem Homemade-Programm. Zusammen mit Früchten ergibt er ein herrlich frisches Dessert – genau richtig, wenn es heiß werden soll. Der Faisselle ist ein Multitalent und schmeckt auch herzhaft.
Ein bisschen Geduld beim Warten auf das Ergebnis sollte man mitbringen, beste Gelegenheit, um sich ein paar Gedanken zu sich selbst und seiner Komfortzone zu machen. Wenn der Faisselle dann seinen gewünschten Zustand erreicht hat und man selbst neue Erkenntnisse ausgegraben hat, dann passt ein fruchtig scharfer Erdbeer-Pimpinelle-Salat sehr gut zu ihm.
Für die Zubereitung des Faisselle sind die gezeigten durchlässigen Becher nicht unbedingt nötig, gut ist, wenn man ein Gaze-Tuch hat. Ich habe mir zusätzlich mit Verbandsmull aus der Apotheke beholfen, das geht bestens. Somit kann der Faisselle gut abtropfen. Zur Denaturierung der Milch nimmt man am besten Zitronensaft, Essig ist sehr bissig und hinterlässt einen sehr sauren Beigeschmack.
Der Erdbeer-Pimpinelle-Salat ist angemacht mit einer fruchtig-scharfen Gewürzmischung aus Himbeercrispies, Rosa Beeren, Hibiskus, Cayenne und Meersalz. Diese gibt es z.B. bei Fruityspice.
Und nach diesem wunderbaren Salat wird weiter fleißig die Komfortzone ausgeweitet.
fruchtig scharfer Erdbeer-Pimpinelle-Salat auf hausgemachtem Faisselle
2014-06-05 07:54:09
Serves 4
ein leichtes, sommerliches Dessert
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Prep Time
20 min
Cook Time
60 hr
Prep Time
20 min
Cook Time
60 hr
für den Erdbeere-Pimpinelle-Salat
100 g Erdbeeren, gewaschen, entfernte Blüte, in kleine Stücke geschnitten
1 TL fruchtig scharfe Gewürze, z.B. von Fruityspice
für den Faisselle
100 g Doppelrahm-Frischkäse
50 g Crème double
1 l Vollmilch
Saft einer halben Zitrone
für den Faisselle
In einer Schüssel den Frischkäse, die Crème double und 500 ml Milch verrühren. Den Rest der Milch in einem Topf erhitzen bis ca. 35-40 Grad Celsius.
Dann den Schüsselinhalt ebenfalls in den Topf geben und alles gut verrühren. Nun den Zitronensaft dazugeben und sehr gut, nach und nach, mit einem Holzlöffel verrühren.
Den Topf dann vom Herd nehmen, abdecken und bei durchschnittlicher Raumtemperatur 48 h ruhen lassen.
Nun die Mischung durch ein Käse-Seituch, Gaze oder durch den Verbandsmull in eine Schüssel gießen. Diese im Kühlschrank für 12 h kühlen.
für den Salat
Erdbeeren einzuckern und den Zitronensaft dazu geben.
Nach ca. 20 min die Pimpinelle un die Gewürzmischung dazu geben und vorsichtig verrühren.
zum Anrichten
Den Faisselle auf Teller und in kleine Schüsseln bringen. Mit dem Salat als Topping anrichten und mit ein paar Blättern Pimpinelle garnieren.
Notes
Der Faisselle braucht insgesamt 48 h, bis er seine gewünschte Konsistenz hat. Danach muss er auch noch für 12 h kühlen. Die Vorbereitungs-und Anrichtezeit hingegen ist minimal mit insgesamt 20 min.
Der Faisselle kann auch herzhaft zubereitet werden.
Rosa, yes give it a try! And you can use petit suisse as a base as well – I had to adjust the recipe due to the german market of cream cheese and quark.
Fai … was? … dachte ich und jetzt wo ich es sehe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen und ich würde am liebsten loslegen. Ich warte dann aber doch noch bis kommende Woche, dann habe ich nämlich Urlaub und hoffentlich ganz viel Muße.
Sei lieb gegrüßt!
Jenny
Sehr aufregende Neuigkeiten! Ich bin sicher du wirst viel Spass in Hamburg haben! Waere auf jeden Fall auch eine meiner Wahlheimaten. Und so schlimm ist ein neuer Anfang nicht, da liegt ja auch immer der Reiz des Neuen drin.
Liebe Gruesse
Eva
Hallo Sandy,
Wow, Dein Blog ist sooooo toll…Du zauberst …bin hin und weg:-)
Deine Rezepte sind großartig und die Fotos sind ein TRÄUMCHEN !
Ich wünsche Dir einen guten Start in Hamburg…Hamburg ist eine wunderschöne Stadt!
Sonnige Grüße,
Eva-Maria
Liebe Eva-Maria,
vielen Dank für deine Komplimente! Mensch, da muss ich schauen, dass ich nicht rot werde bei all dem Lob 😉 Vielen Dank auch für deine lieben Wünsche. Grüße, Sandy
Hallo Sandy,
das sind wirklich aufregende Neuigkeiten, ein kleines bischen weiter Richtung Frankfreich geht es nun für dich. Und im Zweifel nutzt du einfach erstmal jede Möglichkeit für Besuche in der Heimat. Das wäre wahrscheinlich meine Strategie. Wobei, was ich bislang von Hamburg kenne, gefällt mir sehr, seeeehr gut!! Wäre auch eine meiner Wahlheimaten.
Herzliche Grüße,
Eva
ja, ich freue mich in erster Linie, nur ein bisschen Wehmut ist eben dabei. Aber so soll es sein! Wir wären regelmäßig in Jena sein. Und Hamburg ist einfach unsere Top-Favoriten-Stadt 😉
Wenn einem seine eigenen Charaktereigenschaften auf einmal völlig fremd und wie vom anderen Stern erscheinen, oder man an sich Seiten entdeckt, die man noch nicht mal erahnt hätte, dann ist es Zeit, sich zu fragen, woran das liegt.
Im Leben nicht hätte ich von mir gedacht, dass ich so eine alte Zauderin bin. Stein und Bein hätte ich bei meiner Küchenmaschine geschworen, dass ich die ungekrönte Königin der Entscheidungsfindung und des Entscheidungen Treffens bin und nun so was. Beim kleinsten Gedanken an all das Neuland, was mich erwartet, schießt mir das Wasser in die Augen und ich brauch fast mein Riechfläschchen, um wieder zu mir zu kommen. Dann mahne ich mich selbst zur Geordnetheit – ich bin ja sonst keine Heulsuse – und versuche per Introspektion der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei frage ich mich, was mich mehr überrascht – die reine Tatsache, dass ich gerade mit mir und den Entscheidungen zaudere oder der Fakt, dass ich mich in meiner Selbsteinschätzung so getäuscht haben soll. Darauf einen Armagnac und ein paar Kapernäpfel! Auch ein fruchtig scharfer Erdbeer-Pimpinelle-Salat auf hausgemachtem Faisselle vermag zu helfen.
Wenn man sich eingerichtet hat, mit sich, im Leben, an einem Ort, dann hat das etwas Gutes. Alles ist hübsch verlässlich, überschaubar, birgt wenig Gefahren, fordert nicht zu sehr heraus. Es ist wie in einem wohligen Kokon, in den man sich warm hineinkuschelt und alle Viere gerade sein lässt. Doch das ist eben nur die halbe Wahrheit. Zu viel des Guten und es wird langweilig, öde, man wird träge, faul und kann sich selbst nur noch wenig überraschen – dann ist es Zeit, um die Notbremse zu ziehen und die Ausweitung der Komfortzone auszurufen!
Das bedeutet in erster Linie – und so geht es mir gerade mit mir, mit uns, mit dem Leben und den Erwartungen an selbiges – Unsicherheit, massig Neuland, Unvorhersehbarkeit und ein
kleines bisschenein dicker Brocken Angst. Tröstlich ist mir, dass es wahrscheinlich den meisten von uns so geht und tröstlich ist auch, dass es eine freie Entscheidung ist, etwas Neues zu wagen.Wenn Wehmut und Abschiedsschmerz an mir nagen, dann gesteh ich mir das einfach mal zu und freue mich andererseits auf das, was kommt, ohne genau zu wissen, was es ist. Mir scheint, das ist eben auch das Leben, das gehört zum Wandel dazu, das muss so sein. In jedem Ende wohnt ein Anfang und ich erwarte einfach viel von mir und vom Leben und ich will es anpacken. In mein Wunsch-Ziel-Kursbuch für dieses Jahr habe ich’s geschrieben – ich will mich bewegen, etwas bewegen, andere bewegen und auch bewegt sein. Herzlich willkommen – Bewegung!
Und so habe ich meine Komfortzone zunächst mal in der vertrauten Küche ausgeweitet, die auch bald eine andere sein wird. Ein hausgemachter Faisselle, eine Art besonders cremiger Frischkäse mit Quark-Einschlag, stand schon längst auf dem Homemade-Programm. Zusammen mit Früchten ergibt er ein herrlich frisches Dessert – genau richtig, wenn es heiß werden soll. Der Faisselle ist ein Multitalent und schmeckt auch herzhaft.
Ein bisschen Geduld beim Warten auf das Ergebnis sollte man mitbringen, beste Gelegenheit, um sich ein paar Gedanken zu sich selbst und seiner Komfortzone zu machen. Wenn der Faisselle dann seinen gewünschten Zustand erreicht hat und man selbst neue Erkenntnisse ausgegraben hat, dann passt ein fruchtig scharfer Erdbeer-Pimpinelle-Salat sehr gut zu ihm.
Für die Zubereitung des Faisselle sind die gezeigten durchlässigen Becher nicht unbedingt nötig, gut ist, wenn man ein Gaze-Tuch hat. Ich habe mir zusätzlich mit Verbandsmull aus der Apotheke beholfen, das geht bestens. Somit kann der Faisselle gut abtropfen. Zur Denaturierung der Milch nimmt man am besten Zitronensaft, Essig ist sehr bissig und hinterlässt einen sehr sauren Beigeschmack.
Der Erdbeer-Pimpinelle-Salat ist angemacht mit einer fruchtig-scharfen Gewürzmischung aus Himbeercrispies, Rosa Beeren, Hibiskus, Cayenne und Meersalz. Diese gibt es z.B. bei Fruityspice.
Und nach diesem wunderbaren Salat wird weiter fleißig die Komfortzone ausgeweitet.
Comments (13)
Delicious! I should try making my own faisselle too.
Cheers,
Rosa
Rosa, yes give it a try! And you can use petit suisse as a base as well – I had to adjust the recipe due to the german market of cream cheese and quark.
Fai … was? … dachte ich und jetzt wo ich es sehe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen und ich würde am liebsten loslegen. Ich warte dann aber doch noch bis kommende Woche, dann habe ich nämlich Urlaub und hoffentlich ganz viel Muße.
Sei lieb gegrüßt!
Jenny
Ja, die Franzosen haben so viele tolle Käse-Köstlichkeiten, die sich auch sehr gut selbst herstellen lassen 😉 Viel Erfolg beim zubereiten! Liebe Grüße
Vergiss den Zauber nicht, der jedem Anfang inne wohnt! Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute für das, was da so kommen mag <3
Danke Julia! Ich neue alles, wie es kommt und ich denke, da kommt viel Gutes 😉
Hallo Sandy
Sehr aufregende Neuigkeiten! Ich bin sicher du wirst viel Spass in Hamburg haben! Waere auf jeden Fall auch eine meiner Wahlheimaten. Und so schlimm ist ein neuer Anfang nicht, da liegt ja auch immer der Reiz des Neuen drin.
Liebe Gruesse
Eva
Meine liebe Eva,
danke dir für deine lieben Worte! Ich bin guter Dinge und freue mich auf viele spannende neue Kontakte. Liebe Grüße
Hallo Sandy,
Wow, Dein Blog ist sooooo toll…Du zauberst …bin hin und weg:-)
Deine Rezepte sind großartig und die Fotos sind ein TRÄUMCHEN !
Ich wünsche Dir einen guten Start in Hamburg…Hamburg ist eine wunderschöne Stadt!
Sonnige Grüße,
Eva-Maria
Liebe Eva-Maria,
vielen Dank für deine Komplimente! Mensch, da muss ich schauen, dass ich nicht rot werde bei all dem Lob 😉 Vielen Dank auch für deine lieben Wünsche. Grüße, Sandy
Hallo Sandy,
das sind wirklich aufregende Neuigkeiten, ein kleines bischen weiter Richtung Frankfreich geht es nun für dich. Und im Zweifel nutzt du einfach erstmal jede Möglichkeit für Besuche in der Heimat. Das wäre wahrscheinlich meine Strategie. Wobei, was ich bislang von Hamburg kenne, gefällt mir sehr, seeeehr gut!! Wäre auch eine meiner Wahlheimaten.
Herzliche Grüße,
Eva
Liebe Eva,
ja, ich freue mich in erster Linie, nur ein bisschen Wehmut ist eben dabei. Aber so soll es sein! Wir wären regelmäßig in Jena sein. Und Hamburg ist einfach unsere Top-Favoriten-Stadt 😉
Klingt total lecker…