Was tun, wenn die Biokiste jede Woche Möhren bringt? Mittlerweile müsste ich schon einen Visus von 150% haben bei der Aufnahme an Unmengen von Möhren. Möhrensuppe, Möhrenrohkost, Möhren geraspelt, geschnitten, Möhren gedämpft, sautiert und was weiß ich noch! Zeit für was Neues, oder?! Der Zufall wollte es, dass sich die monatliche Weingruppe ankündigte und ich die Damen und Herren um meinen Esst- und Degustationstisch versammeln wollte. Bei reichlich Wein braucht es auch immer reichlich Brot und reichlich Farine de Châtaigne (Kastanienmehl) aus dem Naturpark Haut Languedoc gab die Schublade auch noch her. Ein Kastanienbrot und Möhrenconfiture sollten es werden. Ja, genau! Möhrenconfiture!
Kastanienmehl ist eine wunderbare Zutat. Das Mehl von Almuth und Frederic Schwann von der Ferme de Dausse aus St Etienne d’ Albagnan ist mir besonders lieb geworden. Unermüdlich bewirtschaften sie, inmitten der Höhenlagen des Haut Languedoc ihren riesigen Kastanienhain. Die beiden freuen sich über Besuch und öffnen ihre Türen, und bevor nicht kräftig Wein getrunken und Almuths Galettes verspeist sind, darf niemand gehen. Wer mag kann auch über Nacht bleiben, in einer sehr urwüchsigen Behausung aber mit einem phänomenalen Blick über den Naturpark.
Die Kastanien sind hervorragend und veredelt werden sie durch ein langsames Räuchern. Das gibt zusätzlich ein Raucharoma, was man z.B. auch im Kastanienbrot deutlich schmeckt. Für das Brot habe ich das Mehl gemischt, Kastanienmehl und Weizenmehl, damit es gut zusammen hält. Kastanienmehl enthält bekanntlich kein Gluten und das Brot würde sehr krümelig werden. Das Brot ist als Sauerteigbrot im Schmortopf gebacken und für ein extra an Feuchtigkeit sorgt Kastanienmus. Die Möhrenconfiture ist süß und saftig durch Saft und den Abrieb von Orangen. Würze bringen ihr Pfeffer und eine Spur Ingwer.
Statt Oliven, Kapern und Tapenade bringt diese Verbindung neuen Schwung in den Vorabend – will sagen, eine Scheibe Kastanienbrot mit Möhrenconfiture macht sich formidable zum Apéritif. Aber es fehlt noch etwas, nicht wahr?!
Bien sûr folgen hier tout de suite die passenden Weinempfehlungen, diesmal beide aus dem Bordeaux. Umfangreiche Informationen, die einem wirklich was nützen, bietet die deutsche Seite von Bordeaux Wein.
Zwei ganz unterschiedliche aber beides unbedingt lohnenswerte Tropfen, die ich gern dazu serviere:
– einen klassischer edelsüßer Weißwein (100% Semillon) aus dem Bordeaux, besser gesagt der Region Entre Deux Mers – Château de Beaupuy-Loupiac, 2007, ca.5-10€
– einen Clairet (100% Cabernet Sauvignon) aus dem Bordeaux, ein intensiv- fruchtiger Rosé, der kräftiger ausfällt als man es gemeinhin von einem Rosé gewohnt ist und fast schon als kleiner Rotwein durchgeht- das liegt an der langen Zeit, die die Trauben auf der Maische verbringen – Château la Freynelle, 2013, ca. 7,50€
Bon appétit!
Kastanienbrot mit Möhrenconfiture
2015-03-24 18:52:53
Serves 6
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Prep Time
2 hr
Cook Time
1 hr
Total Time
3 hr
Prep Time
2 hr
Cook Time
1 hr
Total Time
3 hr
für das Kastanienbrot ca. 1kg
400 g Weizenmehl Typ 550
200 g Kastanienmehl
1 Päckchen Natursauerteig, z.B. von Seitenbacher oder selbst angesetzt
12 g frische Hefe
4 EL Kastanienmus, gibt es im Glas
1-2 TL Salz
400 ml warmes Wasser
für die Möhrenconfiture ca. 300ml
500 g Möhren, gewaschen, geschält und fein geraspelt
Saft und Abrieb von 2 Bio-Orangen
100 ml Honig
200 g Zucker
1 Prise Salz
30 g frischer Ingwer, geraspelt
Pfeffer
für das Kastanienbrot
Den Ofen auf 250 Grad vorheizen und den Schmortopf für 30 min hineinstellen, sodass er gut durchgeheizt ist.
Das Mehl mit Salz, Sauerteig und Kastanienmus in eine Schüssel geben. Die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen und ebenfalls in die Schüssel geben.
Nun entweder per Hand oder mit der Küchenmaschine kräftig durchkneten.
Abdecken und für 1h gehen lassen.
In der Zwischenzeit die Möhrenconfiture zubereiten.
für die Möhrenconfiture
Die geraspelten Möhren zusammen mit Saft, Orangenabrieb, Honig, Zucker und Salz in einem Topf zum Kochen bringen. Für 5 min kräftig kochen lassen, dabei beständig umrühren.
Dann auf mittlere Hitze reduzieren und ca. 30 min köcheln lassen. Ab und an umrühren.
Im Anschluss mit dem Pürierstab vorsichtig pürieren und für weitere 5 min köcheln lassen.
Nun Pfeffer und Ingwer dazu geben und verrühren.
Ein Weck-Glas mit heißem Wasser ausspülen und die Möhrenconfiture abfüllen. Mit einem Deckel verschließen und abkühlen lassen.
für das Kastanienbrot
Das Brot nun zu einem glatten Teig-Ball verkneten und vorsichtig in den Topf im Ofen bringen. Auf der Oberfläche kreuzweise mit dem Messer einritzen.
Für 35 min bei 250 Grad mit geschlossenem Deckel backen, danach die Hitze auf 190 Grad reduzieren und ohne Deckel weitere 20 min backen.
Danach den Topf aus dem Ofen nehmen und das Brot herausnehmen und abkühlen lassen.
Zum Servieren
Das Brot in Scheiben schneiden und mit der Möhrenconfiture bestreichen.
Zum Backen im Schmortopf
Vorsicht, der Topf wird sehr heiß! Unbedingt auf sehr guten Schutz achten!
Zur Möhrenconfiture
Die Möhrenconfiture lässt sich sehr gut auch am Vortag zubereiten. Wer etwas mehr Zeit hat, kann alle Zutaten, ausgenommen Pfeffer und Ingwer, vermengen und für einige Stunden durchziehen lassen. Dann werden die Möhren mürbe und lassen sich leichter verarbeiten.
Oh, mon dieu!!!
Allein beim Gedanken könnt ich mich reinsetzen! Die Verbindung von Kastanien und Möhren klingt aber auch zu gut. Wie gut, dass mein Biokiste gestern kam. Küsse zu Dir!***
Oh, das mit den Möhren kenne ich. In unserer Gemüsekiste sind auch jedes Mal haufenweise Möhren dabei. Deine Idee für die Möhrenconfiture ist so genial. Das kommt gleich auf die “Nachmachliste”!
Liebe Grüße,
Simone
Was tun, wenn die Biokiste jede Woche Möhren bringt? Mittlerweile müsste ich schon einen Visus von 150% haben bei der Aufnahme an Unmengen von Möhren. Möhrensuppe, Möhrenrohkost, Möhren geraspelt, geschnitten, Möhren gedämpft, sautiert und was weiß ich noch! Zeit für was Neues, oder?! Der Zufall wollte es, dass sich die monatliche Weingruppe ankündigte und ich die Damen und Herren um meinen Esst- und Degustationstisch versammeln wollte. Bei reichlich Wein braucht es auch immer reichlich Brot und reichlich Farine de Châtaigne (Kastanienmehl) aus dem Naturpark Haut Languedoc gab die Schublade auch noch her. Ein Kastanienbrot und Möhrenconfiture sollten es werden. Ja, genau! Möhrenconfiture!
Kastanienmehl ist eine wunderbare Zutat. Das Mehl von Almuth und Frederic Schwann von der Ferme de Dausse aus St Etienne d’ Albagnan ist mir besonders lieb geworden. Unermüdlich bewirtschaften sie, inmitten der Höhenlagen des Haut Languedoc ihren riesigen Kastanienhain. Die beiden freuen sich über Besuch und öffnen ihre Türen, und bevor nicht kräftig Wein getrunken und Almuths Galettes verspeist sind, darf niemand gehen. Wer mag kann auch über Nacht bleiben, in einer sehr urwüchsigen Behausung aber mit einem phänomenalen Blick über den Naturpark.
Die Kastanien sind hervorragend und veredelt werden sie durch ein langsames Räuchern. Das gibt zusätzlich ein Raucharoma, was man z.B. auch im Kastanienbrot deutlich schmeckt. Für das Brot habe ich das Mehl gemischt, Kastanienmehl und Weizenmehl, damit es gut zusammen hält. Kastanienmehl enthält bekanntlich kein Gluten und das Brot würde sehr krümelig werden. Das Brot ist als Sauerteigbrot im Schmortopf gebacken und für ein extra an Feuchtigkeit sorgt Kastanienmus. Die Möhrenconfiture ist süß und saftig durch Saft und den Abrieb von Orangen. Würze bringen ihr Pfeffer und eine Spur Ingwer.
Statt Oliven, Kapern und Tapenade bringt diese Verbindung neuen Schwung in den Vorabend – will sagen, eine Scheibe Kastanienbrot mit Möhrenconfiture macht sich formidable zum Apéritif. Aber es fehlt noch etwas, nicht wahr?!
Bien sûr folgen hier tout de suite die passenden Weinempfehlungen, diesmal beide aus dem Bordeaux. Umfangreiche Informationen, die einem wirklich was nützen, bietet die deutsche Seite von Bordeaux Wein.
Zwei ganz unterschiedliche aber beides unbedingt lohnenswerte Tropfen, die ich gern dazu serviere:
– einen klassischer edelsüßer Weißwein (100% Semillon) aus dem Bordeaux, besser gesagt der Region Entre Deux Mers – Château de Beaupuy-Loupiac, 2007, ca.5-10€
– einen Clairet (100% Cabernet Sauvignon) aus dem Bordeaux, ein intensiv- fruchtiger Rosé, der kräftiger ausfällt als man es gemeinhin von einem Rosé gewohnt ist und fast schon als kleiner Rotwein durchgeht- das liegt an der langen Zeit, die die Trauben auf der Maische verbringen – Château la Freynelle, 2013, ca. 7,50€
Bon appétit!
Comments (9)
Oh, mon dieu!!!
Allein beim Gedanken könnt ich mich reinsetzen! Die Verbindung von Kastanien und Möhren klingt aber auch zu gut. Wie gut, dass mein Biokiste gestern kam. Küsse zu Dir!***
Du wirst da sicher deine ganz eigene Armenkombination draus zaubern, ich weiß das 😉
An extremely flavourful bread and delicious jam!
Grüsse,
Rosa
Merci Rosa! Indeed the smoky chestnut flour gives this bread a special touch.
Oh, das mit den Möhren kenne ich. In unserer Gemüsekiste sind auch jedes Mal haufenweise Möhren dabei. Deine Idee für die Möhrenconfiture ist so genial. Das kommt gleich auf die “Nachmachliste”!
Liebe Grüße,
Simone
Danke, liebe Simone und schön, dass du hier bist!
Gute Güte!! Das siehts so lecker aus – ich kann das Brot fast riechen und dann noch diese tolle Konfitüre dazu – traumhaft!!! LieGrü, Anja
Liebe Anja, vielen Dank! Die Confiture passt übrigens auch hervorragend zu kräftigem Käse.
Liebe Sandy, das glaub ich!!! Mhhh, nom nom…:-)