Nun gebe ich mich geschlagen. Gestern wurden, zum wahrscheinlich letzen Mal in diesem Jahr, die Ballerinas, natürlich ohne Strümpfe, ausgeführt.
Die Sturm-Frisur sitzt, die Apfel-Jacke liegt bereit. Es ist Herbst.
Wenn bald der kalte Nordwind bläst und ich mich auf den Weg zu meinen Kunden mache, dann hole ich meine brombeerfarbenen Stiefelchen raus und der safrangelbe neue Schal feiert Premiere.
Auch wenn der Regen sich vorgestern Abend sehr gemütlich, von meinem Bett aus, anhörte – ich habe mich in den letzten Tagen etwas schwer getan mit dem Gedanken an den Herbst. Aber nun ist er da und will willkommen geheißen werden und will seinen Platz finden. Soll er!
Und er darf dabei all seine Künste einbringen und mich verwöhnen mit warmen Farben und kräftigen Aromen und Geschmäckern.
Der Herbst kündet auch vom baldigen Ende des Jahres. Auf eine Neues frage ich mich, ob nur ich das Gefühl habe, dass das Jahr in affenartiger Geschwindigkeit vorbei gebraust ist. Ich bin schon mitgekommen aber vielleicht beginnt bei mir jetzt die Zeit, in der ich anfange, das deutlicher zu merken. Früher haben ja immer die Erwachsenen davon gesprochen.
Kürzlich war Erntedank und ich erinnere dieses Fest mit großen Strohpuppen, Erntekrone und reichen Gaben in der Kirche.
Ja, es ist Zeit, danke zu sagen, für ein reiches Jahr. Ich durfte viele Früchte ernten und einige sind auch noch am Wachsen und brauchen noch eine Weile. Es ist ein Geschenk, gesund und munter durch die Welt zu spazieren und man sollte seine helle Freude daran haben. Manchmal geht das im Alltagstrott etwas verloren. Ich nehme mich da nicht aus. Und es ist so schade, wenn die kleinen wichtigen Dinge nicht genügend Platz haben.
Gestern habe ich spontan kurz gehalten, an einer Stelle, die ich jede Woche sehe. Zum ersten Mal habe ich gehalten in den vielen Jahren, in denen ich dort vorbei komme.
Ein lieber Mensch schmückt, im Wechsel der Jahreszeiten, eine Bank. Mir liegt so schwülstiges Gefasel nicht, aber ich war heute für den Moment beim Anblick beseelt.
Ein kurzes An-und Innehalten hat noch Niemandem geschadet und auch das “Danke Sagen” wird häufig unterschätzt.
Von meiner Freundin Villa habe ich erfahren, auch den Pilzen im Wald sollte man Danke sagen, wenn man sie gefunden hat – ich begrüße das und sage so auch gleich “Danke an meine Pfifferlinge”. Nicht selbst gesucht und gefunden, trotzdem haben sie einen Dank verdient, wo sie auch so lecker waren.
Der Herbst hat köstliche Sachen im Gepäck, so auch bei mir. Den Anfang machen die Tartines mit Petersilienbutter. Gott, Butter, auch so unterschätzt. Ich habe die gute Meersalzbutter aus Frankreich mitgebracht und ja, sie macht einen Unterschied.
Die Pfifferlinge vergnügen sich mit einem kleinen Omelett und ein paar – ha, ha, Frühlingszwiebeln, natürlich gebuttert!
Am Wochenende hole ich meine dicken Socken raus und schmiede Pläne für weitere herbstliche Rezepte – und arbeite natürlich weiter an den Beiträgen für das Online Magazin und einem nächsten “Le Quignon”.
Pfifferling-Omelett-Tartines mit Petersilienbutter
für 2 Personen
für die Petersilienbutter:
2 EL weiche Meersalz-Butter oder normale Butter, mit etwas Salz
eine handvoll Petersilie, fein gehackt
In einer kleinen Schüssel mit einer Gabel die Butter und die Petersilie vermengen. Kühl stellen bis zur Verwendung.
für die Tartines:
2 handvoll frische Pfifferlinge
1 EL Mehl
eine Schüssel Wasser
2 EL Butter
4 Frühlingszwiebeln, gewaschen und geviertelt
2 Eier
4 Scheiben Brot, geröstet
Salz, Pfeffer
Petersilie zum Garnieren
Die Pfifferlinge in einer Schüssel mit kaltem Wasser und etwas Mehl reinigen. Die Pilze gut abtrocknen, sehr vorsichtig und auf einem Küchenpapier beiseite legen.
Etwas Butter in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebeln darin kurz anschwenken. Sie sollen leicht Farbe nehmen. Beiseite stellen.
In der gleichen Pfanne etwas Butter zerlassen und die Eier darin aufschlagen. Ein wenig mit einem Löffel verrühren, stocken lassen und dann von der anderen Seite kurz braten. Nur etwas pfeffern. Die Meersalzbutter bringt das Salz mit. Beiseite stellen.
Die Brotscheiben rösten.
In einer Pfanne, ohne Butter, die Pilze zunächst erhitzen und leicht Farbe nehmen lassen. Dann einen EL Butter dazu geben und für 2-3 min braten. Dabei mehrmals durchschwenken. Leicht salzen und pfeffern.
Nun die Brotscheiben mit der Petersilienbutter bestreichen. Mit dem Ei, den Pfifferlingen und den Zwiebeln belegen. Etwas Petersilie darüber streuen und auf Tellern anrichten.
Auch dies Rezept liest sich wieder so lecker plus der sehr appetitlichen Fotos, dass ich das sicherlich sehr bald auch ausprobieren werde! Die Pilzsaison hat bei mir tatsächlich schon voriges WE begonnen. Ich hatte das Glück, das Freunde gesammelt und dann zum Pilzrisotto geladen hatten.
Jean Baptiste Massieu sagt: “Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.”
Ich bedanke mich tatsächlich im Wald für jede schöne Pilzstelle und sie dankt es mir oft durch langjährige Treue.
Allein diese Entschleunigung beim Waldspaziergang lässt mich zum Glückspilz werden.
Deine zauberhaften Fotos lösen bei mir den Pawlowschen Reflex aus, vielleicht klappt es ja doch bald einmal mit einer gemeinsamen Pilzpirsch.
@Villa Ich hoffe, du warst erfolgreich und die treuen Stellen haben wieder etwas hergegeben 😉
@Gudy Lass uns mal wieder die News emailen, wenn du zurück bist, ja
@Dinah Na klar gibt’s bald ein Pony-Bild – hier ist ein neues ja auch mal nötig 🙂
Nun gebe ich mich geschlagen. Gestern wurden, zum wahrscheinlich letzen Mal in diesem Jahr, die Ballerinas, natürlich ohne Strümpfe, ausgeführt.
Die Sturm-Frisur sitzt, die Apfel-Jacke liegt bereit. Es ist Herbst.
Wenn bald der kalte Nordwind bläst und ich mich auf den Weg zu meinen Kunden mache, dann hole ich meine brombeerfarbenen Stiefelchen raus und der safrangelbe neue Schal feiert Premiere.
Auch wenn der Regen sich vorgestern Abend sehr gemütlich, von meinem Bett aus, anhörte – ich habe mich in den letzten Tagen etwas schwer getan mit dem Gedanken an den Herbst. Aber nun ist er da und will willkommen geheißen werden und will seinen Platz finden. Soll er!
Und er darf dabei all seine Künste einbringen und mich verwöhnen mit warmen Farben und kräftigen Aromen und Geschmäckern.
Der Herbst kündet auch vom baldigen Ende des Jahres. Auf eine Neues frage ich mich, ob nur ich das Gefühl habe, dass das Jahr in affenartiger Geschwindigkeit vorbei gebraust ist. Ich bin schon mitgekommen aber vielleicht beginnt bei mir jetzt die Zeit, in der ich anfange, das deutlicher zu merken. Früher haben ja immer die Erwachsenen davon gesprochen.
Kürzlich war Erntedank und ich erinnere dieses Fest mit großen Strohpuppen, Erntekrone und reichen Gaben in der Kirche.
Ja, es ist Zeit, danke zu sagen, für ein reiches Jahr. Ich durfte viele Früchte ernten und einige sind auch noch am Wachsen und brauchen noch eine Weile. Es ist ein Geschenk, gesund und munter durch die Welt zu spazieren und man sollte seine helle Freude daran haben. Manchmal geht das im Alltagstrott etwas verloren. Ich nehme mich da nicht aus. Und es ist so schade, wenn die kleinen wichtigen Dinge nicht genügend Platz haben.
Gestern habe ich spontan kurz gehalten, an einer Stelle, die ich jede Woche sehe. Zum ersten Mal habe ich gehalten in den vielen Jahren, in denen ich dort vorbei komme.
Ein lieber Mensch schmückt, im Wechsel der Jahreszeiten, eine Bank. Mir liegt so schwülstiges Gefasel nicht, aber ich war heute für den Moment beim Anblick beseelt.
Ein kurzes An-und Innehalten hat noch Niemandem geschadet und auch das “Danke Sagen” wird häufig unterschätzt.
Von meiner Freundin Villa habe ich erfahren, auch den Pilzen im Wald sollte man Danke sagen, wenn man sie gefunden hat – ich begrüße das und sage so auch gleich “Danke an meine Pfifferlinge”. Nicht selbst gesucht und gefunden, trotzdem haben sie einen Dank verdient, wo sie auch so lecker waren.
Der Herbst hat köstliche Sachen im Gepäck, so auch bei mir. Den Anfang machen die Tartines mit Petersilienbutter. Gott, Butter, auch so unterschätzt. Ich habe die gute Meersalzbutter aus Frankreich mitgebracht und ja, sie macht einen Unterschied.
Die Pfifferlinge vergnügen sich mit einem kleinen Omelett und ein paar – ha, ha, Frühlingszwiebeln, natürlich gebuttert!
Am Wochenende hole ich meine dicken Socken raus und schmiede Pläne für weitere herbstliche Rezepte – und arbeite natürlich weiter an den Beiträgen für das Online Magazin und einem nächsten “Le Quignon”.
Pfifferling-Omelett-Tartines mit Petersilienbutter
für 2 Personen
für die Petersilienbutter:
2 EL weiche Meersalz-Butter oder normale Butter, mit etwas Salz
eine handvoll Petersilie, fein gehackt
In einer kleinen Schüssel mit einer Gabel die Butter und die Petersilie vermengen. Kühl stellen bis zur Verwendung.
für die Tartines:
2 handvoll frische Pfifferlinge
1 EL Mehl
eine Schüssel Wasser
2 EL Butter
4 Frühlingszwiebeln, gewaschen und geviertelt
2 Eier
4 Scheiben Brot, geröstet
Salz, Pfeffer
Petersilie zum Garnieren
Die Pfifferlinge in einer Schüssel mit kaltem Wasser und etwas Mehl reinigen. Die Pilze gut abtrocknen, sehr vorsichtig und auf einem Küchenpapier beiseite legen.
Etwas Butter in einer Pfanne zerlassen und die Zwiebeln darin kurz anschwenken. Sie sollen leicht Farbe nehmen. Beiseite stellen.
In der gleichen Pfanne etwas Butter zerlassen und die Eier darin aufschlagen. Ein wenig mit einem Löffel verrühren, stocken lassen und dann von der anderen Seite kurz braten. Nur etwas pfeffern. Die Meersalzbutter bringt das Salz mit. Beiseite stellen.
Die Brotscheiben rösten.
In einer Pfanne, ohne Butter, die Pilze zunächst erhitzen und leicht Farbe nehmen lassen. Dann einen EL Butter dazu geben und für 2-3 min braten. Dabei mehrmals durchschwenken. Leicht salzen und pfeffern.
Nun die Brotscheiben mit der Petersilienbutter bestreichen. Mit dem Ei, den Pfifferlingen und den Zwiebeln belegen. Etwas Petersilie darüber streuen und auf Tellern anrichten.
Comments (7)
Herbst ist hier, yuhaaa! Es ist meine Lieblingsjahreszeit.
Lovely pictures and tartines!
Grüsse,
Rosa
Auch dies Rezept liest sich wieder so lecker plus der sehr appetitlichen Fotos, dass ich das sicherlich sehr bald auch ausprobieren werde! Die Pilzsaison hat bei mir tatsächlich schon voriges WE begonnen. Ich hatte das Glück, das Freunde gesammelt und dann zum Pilzrisotto geladen hatten.
LG, Eva
Jean Baptiste Massieu sagt: “Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.”
Ich bedanke mich tatsächlich im Wald für jede schöne Pilzstelle und sie dankt es mir oft durch langjährige Treue.
Allein diese Entschleunigung beim Waldspaziergang lässt mich zum Glückspilz werden.
Deine zauberhaften Fotos lösen bei mir den Pawlowschen Reflex aus, vielleicht klappt es ja doch bald einmal mit einer gemeinsamen Pilzpirsch.
Feine Grüße
[…] Danke sagen – und Pfifferling-Omelett-Tartines mit Petersilienbutter […]
Schön Dein Post, bin in Mexiko und hab Heimweh. Die Pilzfotos geben mir noch mehr Vorfreude auf zu Hause. Ein schönes Wochenende!! xx
Meine Liebe,
wunderbarer Beitrag, der Lust auf meine ganz persönliche Lieblingsjahreszeit macht…
By the way: ICH WILL EIN PONY-FOTO sehen ;O)
Küßchen und bis bald in Hamburg! November ist ja nicht mehr so weit weg… Und dann kannst Du gerne mal in Seester schauen, was die Natur so hergibt…
@Villa Ich hoffe, du warst erfolgreich und die treuen Stellen haben wieder etwas hergegeben 😉
@Gudy Lass uns mal wieder die News emailen, wenn du zurück bist, ja
@Dinah Na klar gibt’s bald ein Pony-Bild – hier ist ein neues ja auch mal nötig 🙂