Diese Woche haben wir Modell gesessen, der Liebste und ich. Die Zeichenschüler von E.’s Porträtkurs sollten in ihrer Abschlussstunde noch mal richtig was leisten. Leicht(sinnig) haben wir zugesagt, wenig ahnend, was uns erwarten wird. Ja, wir rechneten damit, Grundspannung über eine längere Zeit halten zu müssen – nun, gleich zu Anfang – ich/wir habe(n) eine neue Grenze ausgelotet.
Im Raum angekommen wurden wir von der illustren Runde in Augenschein genommen und unsere Physiognomie über den Zeichenfinger gepeilt. Beide über prominente Merkmale verfügend (wir tragen Brille), wurden wir taxiert und ich mutmaßte, vor dem inneren Künstlerauge wurden perspektivische Abmessungen vorgenommen.
Wir nahmen in gemütlich wirkenden Sesseln Platz und harrten der Dinge. Zur Anfangsübung durften wir noch alle 2 Minuten die Pose ändern – auch nicht von schlechten Eltern, sich immer was hübsches Auszudenken.
Und dann ging’s richtig zur Sache, Haltung einnehmen, Gesichtsausdruck festlegen und dann sitzen und warten. Schon die Situation selbst war für mich und auch für meinen Gatten befremdlich. Vor Menschen zu stehen und etwas von sich zu geben gehört zu unseren Jobs, hier hieß es aber: null Sendungsbewusstsein, sondern in Demut vor dem künstlerischen Schaffen ausharren und still sein! Nichts, was ich gern habe und besonders gut kann. Beide versuchten wir, uns in einen tranceähnlichen Zustand zu begeben und die verspannten Muskeln zu ignorieren (der Liebste hat am Freitag den nächsten Termin bei der Ostheopathin…)
Wir haben unsere Aufgabe gemeistert, E. hat uns mit einem wundervollen Stück “Kunst” belohnt und wir sind um eine (Grenz)erfahrung reicher.
Anders sind unsere Donnerstag – Abende.
Mit großer Vorfreude auf das Heimkommen meines Liebsten, stehe ich in der Küche und bereite uns ein Abendessen vor. Einfache Dinge, die die Seele streicheln und meinem Mann ein relaxtes Ankommen und uns beiden einen gemütlichen Abend ermöglichen. Nach langen Tagen auswärts ist es so wunderschön, sich am Bahnhof in die Arme zu nehmen und auf den Heimweg zu machen. Es ist uns zum Ritual geworden, am Tisch Platz zu nehmen, die Kerzen anzuzünden und einen guten Tropfen einzuschenken. Der Stress des Alltags kann abfallen und wir beide können entspannen.
Dabei haben sich manche Gerichte zu richtigen Klassikern bei uns entpuppt. Die Pizza mit Kartoffeln, roten Zwiebeln und Taleggio gehört dazu. Wenn ich die im Ofen habe, brummelt mein Mann schon wohlig und kann es kaum erwarten. Hauchdünne Kartoffelscheibchen, die milden roten Zwiebeln und der kräftige und gleichzeitig zarte Taleggio sind auch ein wenig extraordinär aber nicht abgehoben. Und mal ehrlich, so eine Pizza, die geht doch immer! Gewürzt mit duftigem Rosmarin und einer Idee Estragon, für uns perfekt zum “casual thursday”.
Der Pizzateig ist hausgemacht, ich empfehle das. Es ist nicht aufwendig, man kann den Teig einfrieren und der Geschmack ist um Längen besser als gekaufter.
Was habt ihr für Soulfood-Rezepte für gemütliche Abende?
Für alle Pizzalover und Gemütlichkeitsbefürworter hier das Rezept:
Kartoffel-rote Zwiebeln-Taleggio-Pizza
für den Teig:
500 g Mehl (Weizenmehl Typ 505)
1 Würfel Hefe
340 ml lauwarmes Wasser
1 TL Zucker
1 TL Salz
3 EL Olivenöl
Das Mehl in eine Schüssel geben und eine kleine Mulde in die Mitte drücken. Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Das Salz und den Zucker in die Mehl-Mulde geben und dann das Wasser mit der Hefe dazu geben. Das Olivenöl ebenfalls dazu geben. Nun alles rasch verkneten. An einem warmen Ort, abgedeckt, ohne Zugluft, ca. 45 Minuten gehen lassen. Der Teig sollte auf doppelte Größe aufgehen.
Während dessen kann man den Belag vorbereiten.
für den Belag:
100 g Crème fraîche
1 Prise Salz
frisch gemahlenen Pfeffer nach Geschmack
1 EL Olivenöl
2-3 mittelgroße Biokartoffeln, ungeschält und in feine Scheiben gehobelt
1 rote Zwiebel, geschält und in Ringe geschnitten
100 g Taleggio, in kleine Stücke geschnitten
einen Zweig Rosmarin zum Garnieren
In einem kleinen Schälchen die Crème fraîche mit Salz, Pfeffer und Öl verrühren und beiseite stellen.
Nun etwas Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den Teig durchkneten. Den Teig in zwei Hälften teilen. Den einen Teil flach drücken, etwas ausrollen und in einen Gefrierbeutel legen. Gut verschließen und einfrieren. So hat man für’s nächste Mal gleich Teig.
Den Ofen auf 160 ° Celsius (Ober/Unterhitze, keine Umluft, das trocknet aus) vorheizen. Die andere Teighälfte sehr dünn ausrollen bzw. mit den Händen auseinander drücken. Die richtigen Könner benutzen kein Nudelholz, ich brauche es noch. In ein Pizzablech legen oder ein normales Backblech verwenden. Die Crème fraîche darauf verteilen. Mit den Kartoffelscheiben, den roten Zwiebeln und dem Taleggio belegen. Für ca. 15-20 Minuten backen. Die Pizza aus dem Ofen holen und ein paar Spritzer Olivenöl darüber geben und mit den Rosmarinblättchen bestreuen.
Tolle Bilder, tolles Gericht! Ich liebe selbstgemachte Pizza auch über alles! Hab mir vor einiger Zeit auch einen Pizzastein für den Ofen gekauft. Kann ich nur empfehlen. Der Geschmack kommt dadurch recht nahe an eine Steinofenpizza ran! Pizza mit Kartoffeln belegt ist auch meine liebste Variante! Ich mache sie recht ähnlich! Mit Créme Fraîche, Kartoffeln, Rosmarin, Mozzarella und viiieeel Knoblauch! Guck mal hier: http://essraum.wordpress.com/2011/10/21/wohlfuhl-und-gluckspaket-fur-kuhle-herbsttage/
Uiii, meine Bilder waren damals noch recht rustikal! 😉
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag!
P.S.: Nächste Woche ist schon ein Macaron-Back-Marathon eingeplant! ♥
Liebste Sandy, ich kann es förmlich riechen! Der Duft von Käse, Rosmarin und Estragon (meine neue Liebe!) und dazu Vino. Ein wunderbarer Start in den gemeinsamen Feierabend – ich möchte bitte jetzt sofort ein Stück von dieser Pizza. Und dein Teigrezept wird dieses Wochenende gleich gestestet! Küßchen!***
…Achso, unser Wohlfühlrezept ist übrigens Risotto. In jede Richtung, Kürbis, Rote Bete, Safran, Tomate, Orange, Pfifferling, Bärlauch – whatever is in the Speisekammer.***
Hallo Sandy, das Rezept (erstaunlich mit Kartoffelscheiben) werden wir gern nutzen, weil wir unseren neuen Miniofens mit Steinplatte natürlich auch testen wollen. Bin gespannt ob der Teich auch richtig aufgeht. Obwohl ich kein Pizzafreund bin, bin doch Neugierig wie es wird.
Diese Woche haben wir Modell gesessen, der Liebste und ich. Die Zeichenschüler von E.’s Porträtkurs sollten in ihrer Abschlussstunde noch mal richtig was leisten. Leicht(sinnig) haben wir zugesagt, wenig ahnend, was uns erwarten wird. Ja, wir rechneten damit, Grundspannung über eine längere Zeit halten zu müssen – nun, gleich zu Anfang – ich/wir habe(n) eine neue Grenze ausgelotet.
Im Raum angekommen wurden wir von der illustren Runde in Augenschein genommen und unsere Physiognomie über den Zeichenfinger gepeilt. Beide über prominente Merkmale verfügend (wir tragen Brille), wurden wir taxiert und ich mutmaßte, vor dem inneren Künstlerauge wurden perspektivische Abmessungen vorgenommen.
Wir nahmen in gemütlich wirkenden Sesseln Platz und harrten der Dinge. Zur Anfangsübung durften wir noch alle 2 Minuten die Pose ändern – auch nicht von schlechten Eltern, sich immer was hübsches Auszudenken.
Und dann ging’s richtig zur Sache, Haltung einnehmen, Gesichtsausdruck festlegen und dann sitzen und warten. Schon die Situation selbst war für mich und auch für meinen Gatten befremdlich. Vor Menschen zu stehen und etwas von sich zu geben gehört zu unseren Jobs, hier hieß es aber: null Sendungsbewusstsein, sondern in Demut vor dem künstlerischen Schaffen ausharren und still sein! Nichts, was ich gern habe und besonders gut kann. Beide versuchten wir, uns in einen tranceähnlichen Zustand zu begeben und die verspannten Muskeln zu ignorieren (der Liebste hat am Freitag den nächsten Termin bei der Ostheopathin…)
Wir haben unsere Aufgabe gemeistert, E. hat uns mit einem wundervollen Stück “Kunst” belohnt und wir sind um eine (Grenz)erfahrung reicher.
Anders sind unsere Donnerstag – Abende.
Mit großer Vorfreude auf das Heimkommen meines Liebsten, stehe ich in der Küche und bereite uns ein Abendessen vor. Einfache Dinge, die die Seele streicheln und meinem Mann ein relaxtes Ankommen und uns beiden einen gemütlichen Abend ermöglichen. Nach langen Tagen auswärts ist es so wunderschön, sich am Bahnhof in die Arme zu nehmen und auf den Heimweg zu machen. Es ist uns zum Ritual geworden, am Tisch Platz zu nehmen, die Kerzen anzuzünden und einen guten Tropfen einzuschenken. Der Stress des Alltags kann abfallen und wir beide können entspannen.
Dabei haben sich manche Gerichte zu richtigen Klassikern bei uns entpuppt. Die Pizza mit Kartoffeln, roten Zwiebeln und Taleggio gehört dazu. Wenn ich die im Ofen habe, brummelt mein Mann schon wohlig und kann es kaum erwarten. Hauchdünne Kartoffelscheibchen, die milden roten Zwiebeln und der kräftige und gleichzeitig zarte Taleggio sind auch ein wenig extraordinär aber nicht abgehoben. Und mal ehrlich, so eine Pizza, die geht doch immer! Gewürzt mit duftigem Rosmarin und einer Idee Estragon, für uns perfekt zum “casual thursday”.
Der Pizzateig ist hausgemacht, ich empfehle das. Es ist nicht aufwendig, man kann den Teig einfrieren und der Geschmack ist um Längen besser als gekaufter.
Was habt ihr für Soulfood-Rezepte für gemütliche Abende?
Für alle Pizzalover und Gemütlichkeitsbefürworter hier das Rezept:
Kartoffel-rote Zwiebeln-Taleggio-Pizza
für den Teig:
500 g Mehl (Weizenmehl Typ 505)
1 Würfel Hefe
340 ml lauwarmes Wasser
1 TL Zucker
1 TL Salz
3 EL Olivenöl
Das Mehl in eine Schüssel geben und eine kleine Mulde in die Mitte drücken. Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Das Salz und den Zucker in die Mehl-Mulde geben und dann das Wasser mit der Hefe dazu geben. Das Olivenöl ebenfalls dazu geben. Nun alles rasch verkneten. An einem warmen Ort, abgedeckt, ohne Zugluft, ca. 45 Minuten gehen lassen. Der Teig sollte auf doppelte Größe aufgehen.
Während dessen kann man den Belag vorbereiten.
für den Belag:
100 g Crème fraîche
1 Prise Salz
frisch gemahlenen Pfeffer nach Geschmack
1 EL Olivenöl
2-3 mittelgroße Biokartoffeln, ungeschält und in feine Scheiben gehobelt
1 rote Zwiebel, geschält und in Ringe geschnitten
100 g Taleggio, in kleine Stücke geschnitten
einen Zweig Rosmarin zum Garnieren
In einem kleinen Schälchen die Crème fraîche mit Salz, Pfeffer und Öl verrühren und beiseite stellen.
Nun etwas Mehl auf die Arbeitsfläche geben und den Teig durchkneten. Den Teig in zwei Hälften teilen. Den einen Teil flach drücken, etwas ausrollen und in einen Gefrierbeutel legen. Gut verschließen und einfrieren. So hat man für’s nächste Mal gleich Teig.
Den Ofen auf 160 ° Celsius (Ober/Unterhitze, keine Umluft, das trocknet aus) vorheizen. Die andere Teighälfte sehr dünn ausrollen bzw. mit den Händen auseinander drücken. Die richtigen Könner benutzen kein Nudelholz, ich brauche es noch. In ein Pizzablech legen oder ein normales Backblech verwenden. Die Crème fraîche darauf verteilen. Mit den Kartoffelscheiben, den roten Zwiebeln und dem Taleggio belegen. Für ca. 15-20 Minuten backen. Die Pizza aus dem Ofen holen und ein paar Spritzer Olivenöl darüber geben und mit den Rosmarinblättchen bestreuen.
Guten Appetit und gemütlichen Abend!
Comments (4)
Tolle Bilder, tolles Gericht! Ich liebe selbstgemachte Pizza auch über alles! Hab mir vor einiger Zeit auch einen Pizzastein für den Ofen gekauft. Kann ich nur empfehlen. Der Geschmack kommt dadurch recht nahe an eine Steinofenpizza ran! Pizza mit Kartoffeln belegt ist auch meine liebste Variante! Ich mache sie recht ähnlich! Mit Créme Fraîche, Kartoffeln, Rosmarin, Mozzarella und viiieeel Knoblauch! Guck mal hier: http://essraum.wordpress.com/2011/10/21/wohlfuhl-und-gluckspaket-fur-kuhle-herbsttage/
Uiii, meine Bilder waren damals noch recht rustikal! 😉
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag!
P.S.: Nächste Woche ist schon ein Macaron-Back-Marathon eingeplant! ♥
Liebste Sandy, ich kann es förmlich riechen! Der Duft von Käse, Rosmarin und Estragon (meine neue Liebe!) und dazu Vino. Ein wunderbarer Start in den gemeinsamen Feierabend – ich möchte bitte jetzt sofort ein Stück von dieser Pizza. Und dein Teigrezept wird dieses Wochenende gleich gestestet! Küßchen!***
…Achso, unser Wohlfühlrezept ist übrigens Risotto. In jede Richtung, Kürbis, Rote Bete, Safran, Tomate, Orange, Pfifferling, Bärlauch – whatever is in the Speisekammer.***
Hallo Sandy, das Rezept (erstaunlich mit Kartoffelscheiben) werden wir gern nutzen, weil wir unseren neuen Miniofens mit Steinplatte natürlich auch testen wollen. Bin gespannt ob der Teich auch richtig aufgeht. Obwohl ich kein Pizzafreund bin, bin doch Neugierig wie es wird.